Bürgerinitiative Wald

Offenes Mail an Gemeinde - Tourismus - Tiroler Tageszeitung

Sehr geehrte Damen und Herren der Gemeinde Obsteig, des Tourismusverbandes Innsbruck und der Tiroler Tageszeitung,

seit meiner Kindheit ab dem Jahr 1972 kenne ich Ihr schönes Land Tirol, … jahrelang wurde es von meinen Eltern mit mir bereist. Die Liebe zu Ihrem wunderschönen Land ist geblieben, sodass ich in meinen Urlauben mittlerweile vom „Hauptstützpunkt“ Obsteig – Wald aus Ihr Bundesland und Südtirol bereise, …

Obsteig – Wald ist es mit der Zeit geworden, weil es abgeschieden liegt, so wie mein Heimatdorf „Huven“ in Deutschland. Ich mag an Wald als Tourist und vor allem als (Hobby)-Fotograf einfach alles. Hervorzuheben ist das Klingen der Kuhglocken, der Geruch des Waldes und des frisch geschnittenen Grases, das Rauschen der Berge und der Bäche und vieles mehr. Ich erfreue mich daran, wie viele andere Urlauber bestimmt auch, in Wald von rein gar nichts in meiner Urlaubsidylle gestört zu werden, denn schließlich bezahle ich für diese Ruhe.

Nun verfolge auch ich, in Zeiten des Internets, den (nachvollziehbaren) „Aufruhr“ der Walder Bürger gegen einen großen, geplanten, mittlerweile genehmigten Geflügelhof. Ich habe in den Internetberichten und den mittlerweile mehreren Fernsehsendungen keine einzige Stimme von klar denkenden Menschen und auch Naturliebhabern für den bereits genehmigten Geflügelhof vernehmen können. Alle Menschen sind gegen dieses Vorhaben, was ich durchaus verstehen kann, denn auch ich möchte hier zu Hause nicht von Geruch und tausenden Geflügel verschiedener Art geweckt werden, und schon gar nicht 24 Stunden, sieben Tage die Woche damit leben müssen, weil einige, nur wenige Menschen (im weiteren Sinne Politiker) zum Wohle einer einzigen Familie entschieden haben, die noch nicht einmal im Weiler Wald wohnt. (So mein Wissensstand). Wir lieben unser Dorf hier in Deutschland und wir lieben Natur und Ruhe, weswegen wir hier wohnen. Und genau so sehen es die Walder Bürger, aber für diese ist die Situation wesentlich schlimmer, denn fast ein jeder dort hat etwas mit Touristen, Vermietung oder dergleichen zu tun. Und noch schlimmer: Dort sind Existenzen bedroht, was aber weiter niemanden zu stören scheint. Man könnte hier seitenweise fortfahren: Zum Beispiel, dass der Geflügelbauer einen Ersatzgrund zum Bau abgelehnt hat und, und, und, … aber das führt ins Bodenlose.

Mich, als Außenstehenden beschäftigt zum Beispiel seit Anfang an die Frage, wie man ein Wiesengrundstück so mir nichts, dir nichts in „Gewerbefläche umwidmen“ kann, …

Ich erwähnte, dass ich (Hobby)-Fotograf bin (seit 1982). Ich erlaube mir, Ihnen Bilder von der Schönheit des Weilers Wald anzuhängen, auch von dem betroffenen Grund und Boden. Diese Bilder, von fast reiner Natur kann man so, bleibt es bei der Genehmigung des Geflügelhofes, nicht mehr genießen in Zukunft.

Ich für meinen Teil kenne den Jungbauern nicht persönlich, würde es mir aber sehr genau überlegen nach dem Bau des Geflügelhofes in geplanter Größe den Weiler Wald weiterhin als Urlauber und Freund des Dorfes zu besuchen. Ich habe persönlich wenig Lust, mich in meinem knapp bemessenen Urlaub auch noch Geruch und lauten Geräuschen auszusetzen.

 

Mit freundlichen Gruß aus Much (Deutschland) an alle Angeschriebenen

Armin Ulrich Palzewski
53804 Much – Huven

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